Februar ist Faschingszeit und viele Kinder haben großen Spaß daran, sich zu verkleiden und in eine andere Rolle oder Person zu schlüpfen.

 

Was aber jedoch, wenn der Spaß des einen Kindes verletzende Botschaften enthält, über vielleicht die Familie eines anderen Kindes?

Was, wenn Kostüme Stereotype über Geschlecht, Hautfarbe oder Familienkulturen aufgreifen und wiederholen?

 

Daher lassen Sie uns alle gemeinsam selber aufmerksamer werden und sein für die Wirkungen von Verkleidungen, damit sie keine rassistischen, kulturalisierenden oder geschlechtsstereotype Bilder bedienen. Ziel ist es doch, das Fest so zu gestalten, dass alle daran Spaß haben können.

 

 

Liebe Schulfamilie des Freiherr von Stein Gymnasiums in Sachsenhausen,

wir möchten unsere tiefe Solidarität und Unterstützung angesichts des schrecklichen Vorfalls, bei dem die Regenbogenfahne eurer Schule angezündet und heruntergerissen wurde, zum Ausdruck bringen. Es ist bedauerlich, dass es zu einem solchen Akt der Intoleranz und Diskriminierung gekommen ist.

Als Schule stehen wir fest zusammen und verurteilen jede Form von Diskriminierung aufs Schärfste. Wir glauben an die Bedeutung von Respekt, Akzeptanz und Vielfalt in unserer Gesellschaft und in unseren Bildungseinrichtungen. Alle Schüler*innen und alle Mitglieder der Schulgemeinschaft sollen sich sicher und frei fühlen, egal wer sie sind oder wen sie lieben.

Wir sind zutiefst schockiert über diesen Vorfall und hoffen, dass die Täter*innen schnellstmöglich gefasst werden. Diskriminierung hat an unseren Schulen keinen Platz und muss entschieden bekämpft werden.

In dieser schwierigen Zeit stehen wir solidarisch an eurer Seite. Lasst uns gemeinsam dafür eintreten, dass jeder Mensch mit Respekt und Würde behandelt wird. Möge dieser Vorfall ein Weckruf sein, unsere Anstrengungen im Kampf gegen Diskriminierung zu verstärken und dafür zu sorgen, dass unsere Schulen Orte sind, an denen sich alle sicher und geborgen fühlen können.

 Mit freundlichen Grüßen

 Die Schulleitung mit
dem gesamten Kollegium der IGS Nordend

 

Auch in diesem Jahr gab es wieder eine tolle Aktion zum Pride Month.

Am Mittwoch, den 28.6.23 - dem historischen Gedenktag der Stone Wall Riots - hat sich das Projekt „Proud to be me“ der Jahrgänge 9 & 10 mit Unterstützung ihrer Lehrerin Frau Schupp und Frau Somorowsky von der Jugendhilfe in der Schule eine tolle Plakataktion überlegt.

Die Schüler*innen gestalteten Plakate zu den Themen „Stone Wall Riots“, „Pride Month“, „CSD Frankfurt“ und „Gegen Queerfeindlichkeit“. Zur spielerischen Aufklärung hatten die Schüler*innen passend zu den Plakaten ein Kreuzworträtsel entwickelt. Die Antworten waren auf den Plakaten zu finden. 

Ein Hand mit einem grünen Stift füllt ein Kreuzworträtsel aus. Daneben steht ein Teller mit Süßigkeiten.

Alle Schüler*innen der IGS Nordend hatten die Möglichkeit mitzumachen, das Rätsel in den beiden Pausen auszufüllen und eine Süßigkeit zu gewinnen.

Zwei Schüler*innen stehen vor einer grünen Stellwand mit den unterschiedlichen Genderflaggen  und Infoplakaten.

Neben tollen Gesprächen, viel Lachen und Spaß und Musik wurde natürlich auch wieder unsere schöne inklusive Regenbogenflagge von zwei Schülerinnen gehisst.

Es war eine rundum schöne und gelungene Aktion.

Das vierstöckige Jugendstilgebäude der IGS Nordend. Davor der Schulhof mit Basketballfeld. Eine Gruppe Schüler*innen steht und sitzt auf den Tischtennisplatten. An der Seite hänge die Pride Flag - die Regenbogenfahne.

 

 

"Wenn wir es geschafft haben, dann schafft ihr es auch!" mit diesem Motto besuchten letzten Woche Mitglieder des Vereins inteGREATer e.V. - ehrenamtlich tätige, junge Erwachsene mit persönlicher oder familiärer Migrationserfahrung - die Klassen des 9. Jahrgangs.

 

Sie erzählten den Schüler*innen ihre eigenen Lebens- und Bildungsbiographien und berichteten hierbei von Unsicherheiten, Diskriminierungen, Schlüsselsituationen und -personen, Entscheidungsschwierigkeiten, Umwegen und Erfolgen. 

 

Konzentriert und ruhig hörten die Anwesenden zu und gaben im Anschluss u.a. die Rückmeldung wie wichtig es ist, das Thema Migration anzusprechen und darüber zu reden. Auch die Lehrkräfte betonten wie wichtig diese Klassenbesuche für das Thema „Inklusion und Vielfalt“ sind. 

 

Wir bedanken uns bei den vier inteGREATER*innen für ihre Offenheit und das Vertrauen, ihre persönlichen Geschichten erzählt und den Weg zu uns in die IGS Nordend gefunden zu haben. 

 

Ein Gruppe Schüler*innen sitzt im Halbkreis vor einem Mann und einer Frau die vor der Projektion Wenn wir es geschafft haben, schaffst du es auch, stehen.

 

Eine schwarze Wand mit dem Schild "Kein Platz für Rassismus" und drei Zettel u.a. der Namen der Opfer (s. Text) und "Wir fordern: Erinnerung! Gerechtigkeit! Aufklärung! Konsequenzen!  

 

Am Sonntag, den 19. Februar 2023 jähren sich die rassistischen Morde in Hanau das 3. Mal.

 

Wir trauern um und erinnern an ...

 

Ferhat Unvar

Hamza Kurtovic

Said Nesar Hashemi

Vili Viorel Paun

Mercedes Kierpacz

Kaloyan Velkov

Fatih Saraçoglu

Sedat Gürbüz

Gökhan Gültekin 

 

In Frankfurt finden folgende Demonstrationen/Veranstaltungen statt:

Kundgebung und gemeinsame Anreise nach Hanau, 13.00 Uhr, Friedensbrücke,

und 19.00 Uhr Lesung in Gedenken an Hanau, Braubachstraße 31

 

Auf dem Hanauer Marktplatz wird es am Sonntag 19.02.2023 das offizielle Gedenken u.a. mit einer Demonstration ab 16.00 Uhr geben.

Ab 21.30 Uhr finden Versammlungen an den Tatorten am Heumarkt und in Kesselstadt statt.

 

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Initiative 19. Februar Hanau

 

 

 

Am Dienstag, 28. Juni 2022 wurde das erste Mal die Progress Pride Flag auf dem Schulhof der IGS Nordend gehisst.

Was es mit der Flagge auf sich hat, warum die Flagge von der IGS Nordend gehisst wurde, und viele weitere Infos können in der nachfolgenden Rede von Janine Somorowsky (Jugendhilfe IGS Nordend) gelesen werden.

Zwei Schüler*innen hissen die Flagge mit den Regenbogenfarben.

"Rede Aktion 'Flagge hissen'

Hallo an Alle!

Ich freue mich sehr, dass ihr heute an diesem sonnigen und besonderen Tag so zahlreich erschienen seid. Warum ist er besonders? Heute hisst die IGS Nordend zum ersten Mal ihre neue wunderschöne Progress Pride Flag, das ist eine Weiterentwicklung der Regenbogenflagge.

Aber nicht nur das ist besonders, sondern auch der Tag an sich ist besonders. Wir hätten ja irgendeinen Tag nehmen können um die Flagge zu hissen, doch wir haben bewusst den heutigen, den 28. Juni, gewählt.

Heute vor 53 Jahren, am 28. Juni 1969 war ein bedeutender Punkt in der Geschichte der LGBTQIA+ Community – die Stone Wall Riots. Die Polizei tauchte mal wieder in einer queeren Bar, dem Stone Wall Inn in New York, auf um eine Razzia zu machen. Schwul sein, lesbisch sein, trans sein – Queer sein war damals noch verboten und wurde strafrechtlich verfolgt. Menschen wurden bestraft, weil sie Menschen liebten und waren wer sie waren. Dagegen wehrten sich in dieser Nacht zahlreiche queere Menschen und widersetzten sich den Verhaftungen. Die Proteste gingen mehrere Tage bis zum 3. Juli 69. Sie sind quasi die Geburtsstunde des Pride Month und der jährlich stattfindenden Christopher Street Days, die auf der ganzen Welt stattfinden.

Die Pride ist ein wichtiger Zeitraum für die LGBTQIA+ Community. „Pride“ ist das englische Wort für Stolz und soll signalisieren, dass sich queere Menschen nicht dafür schämen sollten, so zu sein, wie sie sind. Der Pride Month steht für Stolz, Toleranz und Selbstbewusstsein – und kämpft damit gegen Kriminalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung.

Aber was hat das ganze nun mit uns zu tun und mit der IGS Nordend?

Nun... wir nennen uns Schule der Vielfalt. Dies prangt unter anderem ganz groß unter dem Schulnamen auf unserer Website und wenn ihre euch einmal umdreht merkt ihr auch wieso. Hier lernen und arbeiten ganz viele verschiedenen Menschen miteinander.

Und zu Vielfalt gehört auch die Vielfalt an Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten.

Die Regenbogenfarben und das mehrfarbige Dreieck leuchten im Sonnenschein vor dem einen Gebäude der IGS Nordend.

Gerade in den heutigen Zeiten ist es wichtiger denn je ein Zeichen zu setzen, ein Bewusstsein zu schaffen und zu sensibilisieren und das beginnt genau hier. Beim Miteinander in der Schule.

Gewalt gegen queere Menschen nimmt aktuell zu, jeden Tag gibt es Berichte darüber. Diese Vorfälle sind keine Einzelfälle. Menschen werden immer noch jeden Tag angegriffen, beleidigt und beschimpft, nur, weil sie lieben, wenn sie lieben und sind wer sie sind.

So gab es hier in Deutschland auf den Pride Paraden der letzten Tage immer wieder Angriffe und am Freitag gab es einen Anschlag auf eine queere Bar in Oslo. Dabei wurden 2 Menschen getötet und 21 weitere verletzt. Queere Menschen sind immer noch nicht sicher in unserer Gesellschaft. Sie müssen sich immer noch fürchten und Angst haben und das muss enden.

Das Recht auf Sicherheit ist klar verankert in Artikel 3 der UN-Menschenrechtskonvention:

“Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.”

In Artikel 1 steht “Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.” und in Artikel 2 steht “Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, […]”

Das Recht auf Sicherheit und Unversehrtheit haben alle Menschen gleichermaßen, niemand darf euch dieses Recht absprechen und gefährden und doch passiert genau das immer wieder.

Jetzt habe ich ganz viel erzählt warum es grundsätzlich wichtig ist, doch warum ist es so wichtig, dass auch wir an der IGS Nordend setzen?

Es bedeutet Stellung zu beziehen, es bedeutet für Menschenrechte und für Kinderrechte einzustehen.

Das Recht auf freie Entfaltung eurer Persönlichkeit und das Recht auf Sicherheit ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, die Deutschland 1992 ratifiziert hat.

Es ist euer Recht euch frei entfalten zu dürfen ohne dafür diskriminiert, beleidigt oder beschimpft zu werden (sofern ihr damit nicht andere Menschen verletzt und diskriminiert versteht sich). Ihr habt ein Recht darauf!

Darum geht es. Es ist ein Kampf für eurer Recht auf Sicherheit, für eure freie Entfaltung ohne dafür diskriminiert zu werden. Und das fängt schon im Kleinen an, hier in der Schule, auf dem Schulhof, bei euren Freund*innen. Eure Freund*innen zu sensibilisieren, darauf hinzuweisen, wenn Worte wie “schwul” oder “behindert” als Schimpfworte und Abwertung genutzt werden.

Um Marsha P. Johnson zu zitieren: "You never completely have your rights, one person, until you all have your rights." "Man hat nie ganz seine Rechte, solange nicht alle ihre Rechte haben."

Jeder und jede von uns ist einzigartig! Und diese Einzigartigkeit ist gut so. Die IGS Nordend ist ein Ort des Lernens, des Miteinanders. Des Erkennens wie wertvolle unsere Unterschiede sind und wie viele Gemeinsamkeiten wir dennoch alle haben. Wir alle haben ein Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach Wertschätzung und Liebe, nach Sicherheit und nach Selbstbestimmung.

Wir alle dürfen lernen! Ich selbst lerne jeden Tag und ja das kann auch manchmal verdammt anstrengend sein, aber es ist auch wichtig, denn ich will das sich Menschen bei mir sicher fühlen können. Wir alle sollten die Sicherheit haben so sein zu dürfen wie wir sind, lieben zu dürfen wen wir wollen (so lange es die andere Person auch will), uns anzuziehen wie wir wollen und den Hobbys nachzugehen die wir wollen.

Und deswegen stehen wir heute hier und hissen feierlich die Flagge, die Herr Petrat und Appoh so toll organisiert haben, ein großes Dankeschön dafür an euch, und auch an Herrn Wilhelm, der das alles mit mir organisiert hat. Ein Zeichen der Wertschätzung, der Anerkennung unserer Verschiedenheit, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts voreinander.

Seid wer auch immer ihr sein wollt und liebt wen auch immer ihr lieben wollt!

Dankeschön!"

Es ist geplant die Progress Pride Flag an folgenden Tagen zu hissen: Einschulung, Tag der Offenen Tür; 10.12. Welttag der Menschenrechte; 21.03. World Down Syndrom Day; 31.03. Transgender Day of Visibility; 17.05. IDAHOBITA (International Day Against Homophobia, Transphobia, Biphobia and Interphobia); 28.06. Christopher Street Day; Sommerfest

Auf dem Schulhof der IGS Nordend stehen Gruppen von Schüler*innen. Die Progress Pride Flag hängt gut sichtbar am Rand des Platzes.

 

 

 

Die Weltkugel mit dem Schriftzug "Demokratie" wird von drei Händen gehalten

Das ANTIRA Projekt der IGS  Nordend wurde zum 13. Hessischen Demokratietag am 19.05.2022 nach Bensheim eingeladen. Fünf Schüler*innen und die Jugendhilfe in der IGS Nordend nahmen diese Einladung an und präsentierten mit einem Info-Stand die Aktivitäten der Gruppe (u.a. die Texte zu den Morden in Hanau und an Georg Floyd, den Podcast, die Graffitiaktion). 

Nach dem Besuch der Podiumsdiskussion mit u.a. dem Hessischen Kultusminister Alexander Lorz und einem leckeren Mittagsessen teilte sich die Gruppe der IGS Nordend auf und arbeitet in den Workshops „Think global, act local – Schule nachhaltig gestalten“, „Jetzt erst recht! Warum Kinderrechte helfen, Jugendliche zu stärken“ sowie „Sexuelle Vielfalt“ mit. 

Eine Stellwand mit Texten zu den Morden in Hanau hängen an einer Stellwand.

Vielen Dank an die vielen Organisator*innen für diesen tollen Tag voller Infos und Begegnungen. 

Die bunten Fotos der Graffitiaktion hängen an einer Stellwand.